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Cannabis in Südafrika soll reguliert, kommerzialisiert und in Schulen unterrichtet werden

05 September 2021
Die Regierung des Landes präsentierte dem Parlament ihre Vision der zukünftigen milliardenschweren Cannabisindustrie.
05 September 2021
2 min read
Cannabis in Südafrika soll reguliert, kommerzialisiert und in Schulen unterrichtet werden

Das südafrikanische Ministerium für Landwirtschaft, Landreform und ländliche Entwicklung hat einen Fahrplan für die Einführung einer legalen Cannabisindustrie im Land vorgelegt. Dem Text des "Masterplans" zufolge könnte der Sektor einen Wert von 28 Mrd. R (1,87 Mrd. USD) haben und 10.000 bis 25.000 neue Arbeitsplätze schaffen.

Dies ist eine willkommene Nachricht für das Land, in dem derzeit 7,8 Millionen Menschen arbeitslos sind und die Jugendarbeitslosigkeit bei 64,7 % liegt. Der Anbau von Hanf und Dagga (die lokale Bezeichnung für psychoaktives Cannabis) für den lokalen und internationalen Markt kann der Wirtschaft, die durch die Covid-19-Krise dezimiert wurde und noch nicht wieder das Niveau von vor der Pandemie erreicht hat, einen wichtigen Impuls geben.

Eingliederung der von Armut betroffenen Gemeinden

Die Beamten sehen in der Einführung eines effizienten Regulierungssystems den Grundstein für den Erfolg der aufstrebenden Industrie. Sie haben Änderungen an den bestehenden Rechtsvorschriften vorgeschlagen, die die durch den Krieg gegen die Drogen entstandenen Hindernisse beseitigen sollen.

Die meisten der sieben "Hauptpfeiler" des Plans beschreiben jedoch, wie der neue Sektor den örtlichen Landwirten zugute kommen könnte. Die erste Kategorie, die in die neuen Wertschöpfungsketten einbezogen werden soll, sind einheimische Grower, die diese Pflanze illegal anbauen. Die Regierung schlägt vor, sie in Bezug auf Anbau, Ernte und Nachernteverfahren sowie bei der Auswahl der Pflanzen und der Krankheits- und Schädlingsbekämpfung zu unterstützen.

Neue kleine Grower, die noch keine Erfahrung mit dieser Pflanze haben, sollen ebenfalls Unterstützung erhalten. Außerdem schlägt das Ministerium vor, Verarbeitungsanlagen zu finanzieren und zu bauen, die die Erzeugnisse von einzelnen Landwirten kaufen und aus Cannabis und Hanf Medikamente, Lebensmittel und Getränke sowie andere Produkte herstellen.

Entmystifizierung negativer Wahrnehmungen von Cannabis

Die Autoren des Plans zur Integration von Cannabis in die südafrikanische Wirtschaft räumen ein, dass der Erfolg weitgehend von der Bildung und Ausbildung abhängt. Zu den Maßnahmen, mit denen dieses Problem angegangen werden soll, gehört die Schaffung formaler Ausbildungsprogramme für den gesamten Sektor, aber auch die Integration von cannabisbezogenen Themen in die Lehrpläne von Hochschulen und Universitäten und sogar Schulen.

Der Plan unterstreicht auch die Notwendigkeit, die breite Öffentlichkeit über Cannabis aufzuklären. Die Autoren stellen fest, dass die jahrelange Prohibition zu viele Mythen um die Pflanze geschaffen hat. Die Regierung muss eine klare Botschaft über die künftige Rolle von Cannabis in der Wirtschaft vermitteln und das Stigma beseitigen, das die Substanz bis heute trägt.