Genetische Sequenzierung zeigt, dass Cannabis schon vor 12 Jahrtausenden domestiziert wurde
Vielen Menschen ist nicht bewusst, dass das aktuelle Interesse an Cannabis nicht nur eine Modeerscheinung ist, sondern dass diese Pflanzenart schon seit Tausenden von Jahren verschiedene Bedürfnisse der Menschen erfüllt.
Eine aktuelle Studie hat genetische Beweise dafür gefunden, dass Cannabis bereits vor 12.000 Jahren domestiziert wurde. Der Vorfahre all dieser Pflanzen, die heute unter künstlichem Licht, auf Feldern und in der freien Natur wachsen, war ein Strain aus dem Nordwesten Chinas.
Die Menschen erkannten schon früh die vielen Vorteile dieser Pflanze und bauten sie seit Jahrtausenden an, was sie zu einer der ersten domestizierten Nutzpflanzen machte. Archäologen erzählen eine ähnliche Geschichte, denn an vielen archäologischen Stätten auf der ganzen Welt wurden Spuren von Hanf gefunden, z. B. Hanfschnüre auf Töpferwaren.
Ein gemeinsamer Vorfahre aller modernen Grasarten ist heute ausgestorben
Der Schweizer Wissenschaftler Luca Fumagilli und seine Kollegen aus anderen Ländern haben ein ehrgeiziges Projekt gestartet, bei dem sie die Genome von 80 Strains von Cannabis und Hanf aus der ganzen Welt sequenzieren. Dazu fügten sie weitere 30 Genome hinzu, die bereits früher sequenziert worden waren.
Die Ergebnisse der Analysen zeigen, dass der Vorfahre aller modernen Pflanzen in der nordwestlichen Ecke Chinas wild wuchs. Diese Art ist heute ausgestorben, aber ihre nahen Verwandten wachsen noch immer in derselben Region.
Selektive züchtung begann erst vor 4.000 Jahren
Genauso wie wir heute Cannabis für die unterschiedlichsten Zwecke anbauen und verwenden, nutzten die Menschen der Antike diese Pflanze als Faserquelle und Medizin, verzehrten ihr Samenöl als Nahrungsmittel und nutzten sogar ihre psychoaktiven Kräfte in religiösen Ritualen.
Die genetischen Beweise zeigen jedoch, dass sie erst vor etwa 4.000 Jahren versuchten, Pflanzen zu züchten, die all diesen Bedürfnissen entsprachen. Danach begannen sie, ihn zu züchten, was zur Entstehung von zwei verschiedenen modernen Unterarten führte. Die eine hat lange Stängel mit sehr hohem Fasergehalt, die andere hat einen kürzeren Stängel, mehr Seitenäste und harzige Buds.
Und natürlich gab es in den letzten Jahrzehnten eine explosionsartige Zunahme der selektiven Züchtung, bei der die Gene manipuliert wurden, um einen möglichst hohen THC-Gehalt und - in jüngerer Zeit - auch Terpene, die Aromastoffe des Cannabis, zu erreichen.